Mamas Sicht der Dinge
 
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24.06.2004

 

 

Hier beschreibt jetzt meine Mama, wie sie die Geschichte erlebt und erfühlt hat:

Der Tag fing ganz normal an. Uwe ist um 6:30 Uhr zur Arbeit, ich um 7:30 Uhr. Ich hatte von 8 bis 12 Uhr und von 13 bis 16 Uhr Fahrstunden sowie für abends noch von 18 bis 20 Uhr Unterricht geplant. Zwischendurch (um 16:30 Uhr) wollte unsere Hebamme Simone zum Vorgespräch kommen

Wie gesagt, der Tag fing normal an, ich war in der Mittagspause eine halbe Stunde zu Hause, und danach wie geplant um 16:10 Uhr. Wie immer wenn ich nach Hause komme musste ich wieder ziemlich dringend zur Toilette. Habe mir also meinen Kram aus dem Auto gegriffen, ihn in der Wohnung abgestellt und ohne Umwege ins Bad. Aus den normalen 2,5 bis 3 Tropfen wurde ein Platsch......gefühlte 4 Liter (wahrscheinlich nur ein halber oder ein bisschen mehr) durchsichtiges Fruchtwasser landeten in der Kloschüssel. Na klasse, in dem Moment wusste ich nicht ob ich jetzt panisch werden sollte oder nicht. Aber ich weiß nicht wie ich es beschreiben soll, eine totale Ruhe überkam mich. Bin erst mal auf der Toilette sitzen geblieben und habe überlegt was ich denn jetzt zuerst  mache. (Die Hebamme muss ja eh jeden Moment hier aufschlagen.)

Erst habe ich Uwe angerufen um ihm zu sagen was das ich einen Blasensprung hatte. Leider war er wie ich erwartet hatte noch nicht fast zu Hause, da er 15 Minuten später (ist ja klar an so einem Tag) als sonst Feierabend gemacht hatte. War ja nicht so schlimm, ich dachte er ist ja bestimmt in einer halben Stunde da. Danach habe ich meinen Vater angerufen, um ihn zu fragen, ob er heute abend für mich Unterricht machen kann. Was natürlich kein Problem war. Wir besprachen noch wo die Schlüssel sind, das Thema was im Unterricht behandelt werden sollte, was morgen zu tun ist.......-die „wichtigen“ Dinge halt. Mein Vater hat mir einen leicht panischen Eindruck gemacht, der natürlich nicht daher kam, weil er für mich den Unterricht machen sollte. Ich hingegen war wider meiner Art total ruhig.  So, mittlerweile waren es kurz nach halb fünf Simone war immer noch nicht da. Ich rief sie dann mal an, um sie zu fragen wo sie denn bleibe, und zu erzählen was passier ist. Sie sagte ich soll die Ruhe bewahren.......Na ja irgendwie sind wir dann so verblieben das sie dann nicht mehr kommt und ich mich melde wenn klein Yannic geboren ist. Im nachhinein weiß ich nicht warum ich „die Frau vom Fach“ nicht habe kommen lassen. Aber irgendwie wollte ich lieber meine Ruhe haben.

Ich war ja auch der Meinung, dass Uwe jeden Moment zu Hause eintreffen muss. Als er um 17 Uhr immer noch nicht da war rief ich noch mal an. Es stellte sich heraus das er in einem Stau stand. Na super! Das hat uns ja auch noch gefehlt !!!! Ich habe dann Yvonne angerufen die mich in Richtung Uwe gefahren hat.

Um 17.45 Uhr sind wir dann auch schon im Krankenhaus angekommen. Sind sofort von der Aufnahme in den Kreißsaal wo ein einstündiges CTG geschrieben wurde auf dem kaum Wehen zu sehen waren. Ich konnte auch keine merken. Nach dem CTG wurde noch Ultraschall gemacht. Anschließend sind wir dann ins Zimmer wo wir uns erst mal eingerichtet, geduscht und ein bisschen ausgeruht haben. War schon eine ziemlich spannende Geschichte. Jetzt nach so langem Warten mit viel Aufregung, Vorfreude und ner Menge Angst sollte jetzt in ein paar Stunden der Wurm nun endlich da sein... Ich weiß nicht ob ich mich freute oder mehr Angst hatte, war irgendwie ein Wechsel der Gefühle. Na ja, aber eins stand fest, da müssen wir jetzt durch. Das zweite CTG wurde dann um 21:30 geschrieben. Es waren jetzt ein paar mehr Wehen zu sehen, die ein oder andere konnte ich jetzt auch spüren.

Uwe der mal kurz nach Hause gefahren war kam dann auch zurück. Wir hatten zwar an meine Sachen gedacht, aber an einen Krankenhauskoffer für ihn haben wir nicht gedacht.

Die Hebamme hat mich natürlich auch untersucht und festgestellt das sich der Mumu noch nicht weiter geöffnet hat und noch ziemlich fest ist (trotz Himbeerblättertee ohne Ende)

Wir durften wieder in unser Zimmer gehen und wurden für 0:30 Uhr wieder zum CTG bestellt. Als wir unten waren dauerte es ca. noch eine habe Stunde bis die Wehen los gingen. Sie kamen in 10 min. Abständen.

Um 0.30 Uhr sind wir wieder hoch zum CTG. Nach Untersuchung der Hebamme war dann klar das ich zwar kräftige Wehen hatte, die aber leider nicht viel am Muttermund bewirkt hatten. Diagnose: Fingerdurchlässig vielleicht 1 cm offen und nicht weich. Jetzt bekam ich erst mal ein Zäpfchen was den Muttermund weicher machen sollte. Zwei oder drei Wehen später (die mir jetzt schon unerträglich schmerzhaft schienen) sprach die Hebamme die Möglichkeit einer PDA an. Ich hatte zwar echt Angst davor, aber nach der nächsten Wehe dachte ich mir das es das kleinere Übel ist. Es ging alles sehr schnell, ein Arzt wurde gerufen, ich musste mich hinsetzen und sehr still halten. Nach ca. 5 Minuten war alles erledigt, die PDA lag und es war wirklich nicht schlimm!!!! Ein kleiner Pieks war das Einzige was ich gemerkt habe, im Vergleich zu den Wehen nicht der Rede wert. Jetzt wurde noch das Narkosemittel gespritzt, und die Wehen waren nur noch durch einen Druck nach unten zu spüren.

Da der Druck immer heftiger wurde und die Wehen laut CTG immer stärker war ich mir ziemlich sicher das sich am Muttermund auch was getan haben musste, um so schlimmer fand ich die Aussage der Hebamme die mich nach 1 Stunde noch mal untersucht dass leider fast nix passiert ist. Vielleicht 2 cm, aber noch zu fest. Die Wehen kamen jetzt alle 5 Minuten, mal stärker mal schwächer. Nach ca. 2 Stunden ließ die Wirkung der PDA nach. Als ich die Wehen wieder heftiger spürte wurde neues Narkosemittel nachgespritzt. Was noch glaube ich 5 mal bis zur Geburt wiederholt wurde. Nach einer Zeit wurde noch ein Wehentropf angehängt. Mit stärker werdenden Wehen wurden aber leider Yannic´s Herztöne schwächer. Der Wehentropf wurde abgestellt .Eine Ärztin kam und entnahm Yannic Blut aus dem Kopf, um zu prüfen ob er mit genug Sauerstoff versorgt wird. Leider war das Testgerät defekt, so dass der Vorgang wiederholt werden musste. Ich bekam fürchterliche Angst das jetzt noch was schief gehen könnte. Das Ergebnis war zum Glück in Ordnung. Aber trotzdem wurde meine Angst nicht weniger. Ich sagte der Ärztin das ich keinen Notkaiserschnitt oder eine Zangen- bzw. Glockengeburt haben wollte, (es wurde irgendwann davon gesprochen) sondern lieber einen vorbereiteten Kaiserschnitt. Ich war mit den Nerven einfach am Ende und hatte schreckliche Angst um unser Baby. Uwe ging es da auch nicht anders.

Die Ärztin versuchte uns zu beruhigen und sagte das sie glaube das Kind doch auf „normalem“ Weg zur Welt bringen zu können. Die Untersuchungsergebnisse der Ärztin und der Hebammen waren aber immer die gleichen .....es tat sich nix. Um ca. 8 Uhr kam dann der Chefarzt - der konnte aber auch keine andere Diagnose stellen. Ich war fix und fertig, musste schrecklich weinen und sagte ihm, dass ich nicht mehr könne und jetzt einen Kaiserschnitt will. Er sagte wir wollen es noch mal mit dem Wehentropf versuchen, wenn das nichts nützt dann wollen wir weiter sehen. Es nützte natürlich nichts. Zum Glück wurde die PDA immer wieder aufgefrischt, das ich nicht wirklich schlimme Schmerzen hatte. Mit jeder Wehe ging der Blick zum CTG, weil die Herztöne nicht stabil waren. Das ganze zog sich dann bis 11 Uhr hin als der Chefarzt dann endlich kam entschieden wir dann die Geburt durch Kaiserschnitt zu beenden.

Nun ging alles sehr schnell, ich bekam noch mal eine richtige Dröhnung Narkosemittel in den Zugang gespritzt, der Arzt testete mit kaltem Spray ob ich auch wirklich „schmerzfrei“ war. Uwe bekam grüne Sachen für den OP und ich Strümpfe die mir Uwe anzog. Jetzt ging es zum Glück los. Ich kann gar nicht sagen wie froh ich in dem Moment war...froh den Bauch aufgeschnitten zu bekommen... ich hätte nie gedacht das ich so etwas mal denken würde... Es ging in den OP wo eine wirklich entspannte Stimmung war Musik wurde angemacht ich wurde auf dem Tisch angeschnallt, Tücher vor mir aufgehängt, Kabel befestigt...- wir waren beide überrascht wie viele Leute da herum wuselten. Uwe saß links neben mir am Kopfende. Ich bin echt froh das er die ganze Zeit bei mir war.

Bis Yannic seinen ersten Schrei tat dauerte es vielleicht 10 Minuten. Ich konnte dann unseren Sohn aus 2m Entfernung sehen, bevor er und Uwe zur ersten Versorgung in einen angrenzenden Raum gebracht wurde. Ein paar Minuten später kamen beide zurück. Irgendwie fehlten mir die Worte, das alles in Ordnung ist. Er hatte rote Streifen am Kopf, die aber nach ein paar Stunden weg waren.

Danach sind die Hebamme, Uwe und Yannic in den Kreißsaal gegangen wo der Kleine gebadet und angezogen wurde. Mir wurde noch der Bauch zu genäht und eine halbe Stunde später wurde ich auch in den Kreißsaal gefahren in dem ich noch 2 Stunden zur Beobachtung liegen bleiben sollte. Yannic und Uwe warteten dort.Ich bekam ihn auf den Arm, war irgendwie ein befremdendes Gefühl. Das war also unser Sohn, der vor einer Stunde noch in meinem Bauch war. Ich konnte das nicht fassen.

Später wurde der Kleine ins Kinderzimmer gebracht, was mir irgendwie ganz komisch war. Er sollte dort 12 Stunden zur Beobachtung bleiben. Wir konnten ihn aber abends für 2 oder 3 Stunden aufs Zimmer bekommen. Wir hatten im Krankenhaus das Familienzimmer „gebucht“. Uwe konnte also die ganzen 5 Tage auch über Nacht bleiben, was ich ganz toll fand, wir drei konnten uns also richtig gut aneinander gewöhnen.

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